NW Ausbildungsplatzboerse Bild 7.2.2015

Der komplette neunte Jahrgang unserer Schule besuchte die 18.Ausbildungsplatzbörse im Bünder Stadtgarten. Hier sehen Sie Sofia Dos Santos mit ihrer Freundin Vanessa Ganke, die sich bei Sebastian Hedtmann über die Aufgaben eines Auszubildenden in einem Malerfachbetrieb erkundeteten. 

Textbeitrag aus der Neuen Westfälischen vom 7.2.15

 

Nachgefragt und ausprobiert - Mehr als 100 Aussteller informieren über 150 Berufe auf der 18. Ausbildungsplatzbörse im Stadtgarten

Selbst mal ausprobieren konnten die vielen Besucher die typischen Aufgaben, die sie in der Ausbildung erwarten würden. Und sie konnten reichlich Informationen sammeln und Kontakte knüpfen. Mehr als 100 Unternehmen demonstrierten auf der 18. Ausbildungsplatzbörse im Bünder Stadtgarten über 150 verschiedene Ausbildungsberufe. Etwa 1.500 Jugendliche aus dem gesamten Kreisgebiet nutzten am Freitagnachmittag diese Gelegenheit, um sich nach dem passenden Beruf umzuschauen.

Diese Veranstaltung, die jedes Jahr von der Stadt Bünde, von der Agentur für Arbeit und von der Initiative Wirtschaftsstandort Kreis Herford organisiert wird, strahle weit in die ganze Region aus, sagte Bürgermeister Wolfgang Koch bei der Eröffnung. Und unter den 150 Berufen, die vorgestellt würden, seien auch viele, die nicht so bekannt sind, so Koch. Genau darin liegt eine der Chancen der Ausbildungsplatzbörse.

Nicht nur die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, sich über die verschiedenen Ausbildungsberufe zu informieren und mehr über ihren Einstieg ins Berufsleben zu erfahren, die Unternehmen nutzen die Gelegenheit auch, um für ihre Ausbildungsplätze zu werben. Neben Entwicklungs- und Weiterbildungsoptionen stellen sie auch die Fähigkeiten vor, die von Auszubildenden erwartet werden.

Sara Sofia Dos Santos war mit ihrer Freundin Vanessa Ganke und dem gesamten neunten Jahrgang der Realschule Bünde-Nord im Stadtgarten. "Ich male gerne und bin kreativ", so Dos Santos. Am Stand des Malerfachbetriebs Hedtmann aus Spenge probierte sie, mit einer Schablone ihr Sternzeichen mit Farbe auf Papier zu spachteln. "Wir haben das extra für heute vorbereitet, um was Anschauliches zu bieten", sagte Sebastian Hedtmann, selbst Auszubildender im elterlichen Betrieb.

Bei vielen der Unternehmen standen ältere Auszubildende mit an den Ständen. "Das nimmt den Jugendlichen die Scheu, einfach Fragen zu stellen", sagt Oliver Meyer von der AOK. Der Kundenberater hielt sich deshalb im Hintergrund und überließ seine Auszubildenden die Beratung der Jugendlichen. Matthias Czajka war einer davon: "Ich habe vor zwei Jahren selbst auf so einer Ausbildungsplatzbörse den Kontakt zur AOK hergestellt", sagt Czajka. Heute ist er im zweiten Ausbildungsjahr zum Sozialversicherungsfachangestellten. "Sechs bis sieben der zehn Auszubildenden, die jedes Jahr bei der AOK in dieser Region anfangen, haben wir auf so einer Ausbildungsplatzbörse kennengelernt", sagt Oliver Meyer.

Die Veranstaltung ist deshalb auch für Unternehmen wertvoll. In diesem Jahr kamen mehrere neue dazu. "Da die Kapazitäten hier im Stadtgarten ausgeschöpft sind, mussten wir sogar einigen Firmen absagen", so Hartmut Bokel von der Stadt Bünde. Da die Unternehmen keine Standgebühren zahlen müssten, sei die Ausbildungsplatzbörse im Stadtgarten im Vergleich zu ähnlichen Veranstaltungen der Region besonders attraktiv, sagt Bokel. "Hier ist Bodenständigkeit zu spüren", meint Landrat Christian Manz. Und viele Familienbetriebe, die einen großen Teil der Wirtschaftskraft im Kreis Herford ausmachen, seien vertreten.

Auch weiterführende Schulen informierten im Stadtgarten über ihre Angebote. "Wir bieten für viele Jugendliche eine gute Alternative", sagte Arndt Settnik, Lehrer am August- Griese-Berufskolleg in Löhne. Vor allem Eltern würden sich über die verschiedenen Bildungsgänge informieren, für den Fall, dass der Sohn oder die Tochter keine Ausbildungsstelle bekomme. Andere Jugendliche, wie David Simon, waren allein auf der Ausbildungsplatzbörse unterwegs. "Ich habe gerade ein einjähriges Praktikum im Kfz-Bereich gemacht", so Simon. Dort habe er aber keine Ausbildungsstelle bekommen und suche nun nach Alternativen.

(NW -Thomas Klüter / BRO)