Lesepreis für den Kinderschutzbund
Die Neue Westfälische würdigt das Engagement der Mitglieder mit dem ersten Platz
"Jugend hilft Kindern" - so heißt ein Projekt, in dem sich bereits seit 14 Jahren Schüler der Realschule Bünde-Nord beim Kinderschutzbund engagieren und Lesepatenschaften für Kinder übernehmen. Ein Projekt mit Vorbildcharakter, das in diesem Jahr mit dem Leseförderpreis der Neuen Westfälischen ausgezeichnet wird.
Auszeichnung für ein tolles Projekt:
Bild oben: Konrad (am Tisch v. l.), Ivan, Nick, Semih, Ali-Kemal, Erva Nur, Nisanur, Göktug und Tim-Luca. Hinten (v.l.): Kirsten Bechtloff-Franzrahe (Kinderschutzbund), Hannelore Brand (Inner Wheel Club Herford-Widukind), Lesepatin Lea, 2.Konrektor Guido Broziewski-Blomenkamp (Realschule Nord), Martina Gmoch (Kinderschutzbund), Ute Kröger (Realschule Nord), Lesepatin Felicia sowie Thomas Seim (NW-Chefredakteur) und die NW-Geschäftsführer Klaus Schrotthofer und Wolfgang Kaeller.
Felicia und Lea haben an diesem Nachmittag "Dienst". Vormittags besuchen die beiden die zehnte Klasse der Realschule Bünde-Nord, alle zwei Wochen werden sie an einem Nachmittag zu Lesepaten für Kinder, die noch zur Grundschule gehen und beim Kinderschutzbund betreut werden. "Ein tolles Projekt", lobte NW-Geschäftsführer Klaus Schrotthofer jetzt bei einem Termin in Bünde. Zusammen mit seinem Kollegen Wolfgang Kaeller und NW-Chefredakteur Thomas Seim war er gekommen, um den Mitarbeitern des Kinderschutzbundes ein besonderes Geschenk zu überreichen, denn: Der Kinderschutzbund wurde in diesem Jahr mit dem Förderpreis "Lesen lernen" ausgezeichnet, den die NW seit fünf Jahren vergibt.
Der NW-Leseförderpreis ist mit 2.500 Euro dotiert. Das Geld soll beim Kinderschutzbund für die Hausaufgabenbetreuung eingesetzt werden.
Prämiert werden dabei Projekte aus ganz OWL, die sich um die Themen Sprache und Lesen verdient gemacht haben. Und dazu gehört nun erstmals ein Projekt aus Bünde. "Lesen ist wichtig. Nur so wird Sprache verständlich. Und Sprache ist ein wesentlicher Bestandteil von Integration", so Seim. Eine fünfköpfige Jury habe sich aus über 30 Bewerbungen einstimmig für den Kinderschutzbund als Preisträger ausgesprochen.
"Jugend hilft Kindern" wurde von Lehrerin Hannelore Brand als Präsidentin des Inner Wheel-Clubs ins Leben gerufen und wird inzwischen von Ute Kröger seitens der Realschule betreut.
Die Zehntklässler unterstützen Grundschüler der ersten bis vierten Klasse bei den Hausaufgaben und übernehmen Lesepatenschaften. Den Kindern macht das gemeinsame Lesen mit den älteren Schülern viel Spaß, auch haben sich bereits einige Freundschaften entwickelt.
"Es sind bürgerschaftliche Projekte wie dieses, die unsere Gesellschaft ausmachen", lobte NW-Geschäftsführer Klaus Schrotthofer, denn: "Am Ende geht es darum, dass Menschen wie Sie die Dinge in die Hand nehmen und nicht lange reden, sondern etwas bewirken."
Für die Schüler der Realschule dient das Projekt, an dem sie freiwillig teilnehmen, zum Teil der Berufsfindung oder bereitet sie schon auf ihren zukünftigen Beruf vor. Hannelore Brand erklärt: "Stärkung der Sozialkompetenz, Verantwortung übernehmen, sich in Geduld üben, Verständnis für Leistungsschwache fördern aber auch, seine Grenzen erkennen, stehen im Mittelpunkt." Wer durchhält, wird mit einem Zertifikat belohnt - und mit dem guten Gefühl, etwas bewirkt und Verantwortung übernommen zu haben.
Das ist auch für Felicia und Lea die Motivation, sich hier einzubringen. Sie wissen, dass sie etwas Gutes tun und dass sie Kindern mit ihrem Engagement eine Freude machen.