Schüler bekommen Einblick in technische Berufe. Die Technik-AG war zu Gast in der Ausbildungswerkstatt der Firma Hettich. Auszubildende unterstützten die Neuntklässler bei der handwerklichen Arbeit.
Nicht nur über die Schulter schauen, sondern auch selbst bohren, beschichten und feilen. Auf diese Weise bekamen unsere Schülerinnen und Schüler der "Hettich Technik AG" einen praktischen Einblick in technische Berufe. An sechs Terminen arbeiteten sie zwei Stunden lang selbst in der Ausbildungswerkstatt der Firma Hettich in Kirchlengern und stellten einen Tesafilmabroller her. Bei Fragen standen ihnen zehn Auszubildende des Betriebs helfend zur Seite. MINT-Koordinator Markus Kuhn die Veranstaltung auf seiten der Schule.
"Ein Tesafilmabroller war das Thema des Projektes", sagt Ausbildungsleiter Dirk Bartz. Dabei stand die Metallbearbeitung in diesem Jahr im Mittelpunkt. "Ihr ward engagiert dabei und habt vorzeigbare Ergebnisse produziert", lobt Bartz die Schülerinnen und Schüler. Die bekamen zum Abschluss des Projektes ein Zertifikat.
Auf die Frage des Ausbildungsleiters, ob sich jemand eine Ausbildung bei Hettich vorstellen könne, meldeten sich acht der zehn Schüler. "Die Quote hatten wir auch noch nicht", sagt Bartz sichtlich erfreut. Auch in den vergangenen Jahren schon hatte das Projekt Wirkung gezeigt. Mindestens zwei bis drei Schüler, die bei Hettich anfangen, hätten vorher an der AG teilgenommen. "Wir legen nicht unbedingt Wert auf Noten, sondern achten auch darauf, ob sich jemand engagiert einbringen kann", verrät der Ausbildungsleiter.
Ziel sei es, dass die Schüler die Firma und deren einzelne Ausbildungsberufe kennenlernen, erklärt Rainer Bente, der die Technische Ausbildung bei Hettich betreut. Oft seien sie noch unentschlossen, in welche Richtung sie später gehen wollen. Jeder Schüler wurde von einem Auszubildenden betreut. "Die Azubis waren richtig nett", sagt Schüler Leon Heimsath.
Auch Mädchen zeigen zunehmendes Interesse an technischen Berufen. "Die Frauenquote liegt bei uns bei etwa 15 Prozent", sagt Dirk Bartz. "Wir freuen uns, wenn sie bei uns anfangen." So könnte sich die Schülerin Margarita Baumann eine Ausbildung als Zerspanungsmechanikerin (früher: Dreher oder Fräser) vorstellen.
Und auch der 15-jährige Leon ist begeistert: "Ich habe mich schon auf ein freiwilliges Praktikum als Elektroniker in den Sommerferien beworben."