Unsere Schule ist jetzt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

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Bild - hintere Reihe: Peter Werpup (1.Konrektor), Dirk Bartz (Ausbildungsleiter Hettich), Frederic Clasmeier (Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus), Max Richter (8c), Marcel Niebur (Schülersprecher) mit Schild, darunter Florian Tissen (ehemaliger Schüler und Mitglied des Schülersprecherteams), Dirk Schieseck (SV-Lehrer) sowie Birgit Finkemeier (SV-Lehrerin) mit Schüler und Schülerinnen verschiedener Jahrgangsstufen vor der neuen Weltkarte in unserer Schule. Um diese kümmerte sich Lehrerin Gisela Ebeling. Sie bastelte auch hunderte von Papierkranichen mit ihrer Klasse, welche mit Stecknadeln auf der Karte angebracht wurden, um die Herkunftsländer unserer Schülerinnen und Schüler zu markieren.

Auf dem Schulfest unter dem Motto „Schüler für Schüler“ war es soweit. Der im letzten Kalenderjahr gestellte Antrag manifestierte sich in der Übergabe der Urkunde sowie eines entsprechenden Schildes. Wir dürfen uns jetzt „Schule ohne Rassismus“ (SOR) nennen!  Wir - also alle am Schulleben Beteiligten - verpflichten sich damit, bei jeder Art von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, mit Zivilcourage einzugreifen. In der Schule selbst und in unserem Umfeld ist damit jeder Einzelne aufgefordert auf das Thema zu achten.

Beachten Sie bitte dazu auch unsere neue informierende Rubrik.

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„Rassismus tritt bei uns im Schulalltag zwar nicht explizit in Erscheinung, trotzdem will unsere Schüler- und Lehrerschaft sich noch intensiver gegen jedwede Ausgrenzungshandlung und Fremdenfeindlichkeit engagieren“, sagt 2.Konrektor Guido Broziewski Blomenkamp. Der in Pension gehende Schulleiter Dieter von Otte hatte auf Wunsch der letztjährigen Schülervertretung um Florian Tissen die Projektteilnahme noch auf den Weg gebracht und den Antrag am 10.10.2014 bei der Bundeskoordinationsstelle „SOR“ in Berlin eingereicht.

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Frederic Clasmeier von der „Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus“ und freute sich, die Zertifizierungsurkunde übergeben zu können. „Der Titel ist keine Auszeichnung, sondern es ist ein Bekenntnis welches IHR abgeben habt. Es ist die Selbstverpflichtung euch gegen Rassismus, Antisemitismus, die Diskriminierung von Menschen auf Grund ihres Geschlechtes oder ihrer sexuellen Orientierung und anderen Formen der Ausgrenzung einzusetzen“, mahnte Clasmeier.

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Das Projekt SOR besteht inzwischen seit 20 Jahren, bundesweit sind über 1700 Schulen im Netzwerk vertreten und auch in NRW gibt es mittlerweile fast 400 SOR-Schulen. Im Kreis Herford sind es jetzt 15.

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Begeistert war Clasmeier von der Idee, die die aktuelle Schülervertretung und ihre SV-Lehrerin Birgit Finkemeier und Giesela Ebeling speziell für die Projektteilnahme an SOR entwickelt hatten. In der Schule wurde eine riesige Weltkarte angebracht, auf der alle Schüler mit Migrationshintergrund ihr Herkunftsland visualisieren konnten. Dazu hatte Frau Ebeling extra Kraniche aus Papier gebastelt und anschließend von den betreffenden Kindern mit Nadeln auf der Weltkarte platziert. „Das ist schon rein optisch ein hervorragendes Signal gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und damit eine vorbildliche Aktion mit nachhaltigem Charakter“, so Clasmeier.

Unser 1.Konrektor Peter Werpup zusammen mit Hamid Cakar (5c) beim Anbringen seines „Kranichs“:

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Um den Titel zu erlangen musste die Schule verschiedene festgelegte Voraussetzungen des Vereins „Aktion Courage“ erfüllen. So müssen sich Schüler und Lehrer dazu verpflichten, sich künftig gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule aktiv einzusetzen, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekttage zum Thema durchzuführen. Mindestens 70 Prozent der Schüler, Lehrer und Mitarbeiter mussten dafür unterschreiben - so sieht es die Satzung vor. Diese Mindestvorgabe wurde deutlich übertroffen: Mehr als 80 Prozent gaben schriftlich ihr Wort.

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Ebenfalls Voraussetzung für das Erlangen des Titels: Die Suche nach einem Projektpaten. Stefan Jonitz, Mitglied der Geschäftsleitung der Firma Hettich Holding GmbH & Co., mit Sitz in Kirchlengern, konnte dafür gewonnen werden. Auch er möchte sich öffentlich für das Anliegen einsetzen und die Schule dahingehend unterstützen. Stellvertretend war Ausbildungsleiter Dirk Bartz gekommen, um ebenfalls ein couragiertes Zeichen zu setzen. „Jeden Menschen als gleichwertig zu achten, auch und gerade, wenn sie oder er anders ist, ist für uns die Kernbotschaft des Netzwerks "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage", sagte Bartz und wünschte der Schule viel Erfolg auf ihrem zukünftigen Weg.  

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