Zeitung in der Schule: Sven Kampeter sponsert der Realschule Bünde-Nord schon seit vier Jahren ein durchgängiges NW-Abo.
Der beliebte "Lese-Punkt" wurde jetzt vor die Bibliothek verlegt. Hier sehen sie die Schüler Jannis Eikmeier, Franziska Braun, Miriam Eurich sowie Konrektor Peter Werpup, Sven Kampeter sowie Koordinatorin Gisela Ebeling.
Sven Kampeter ist kein Mann großer Worte. In seiner Funktion als Bünder DRK-Leiter hilft er, wo er kann - ohne das an die große Glocke zu hängen. Genauso verhält es sich mit dem Privatmenschen Sven Kampeter: Schon seit vier Jahren ist er Lesepate der Neuen Westfälischen und spendet ein Zeitungsabo für die ganze Woche an die Realschule Bünde-Nord. "Die Schüler sollen wissen, was in der Stadt und in der Welt so los ist", sagt Kampeter. Punkt und fertig.
Lehrerin Gisela Ebeling, zuständig für die Schulbibliothek und allgemein fürs Thema Leseförderung, ist da schon etwas redseliger. "Wir finden es toll, dass Sven Kampeter der Schule schon seit so vielen Jahren verbunden ist", sagt sie - und Konrektor Peter Werpup kann ihr da nur beipflichten.
"Das Angebot wird von unseren Schülern sehr gerne angenommen", sagt Ebeling. Und damit die junge Leserschaft rund um die Uhr Zugang zur Neuen Westfälischen hat, wurde der "Lese-Punkt" zu Beginn des neuen Schuljahres in den Bereich vor der Bibliothek verlegt. "Jetzt sind die Schüler nicht mehr von den Pausen beziehungsweise von den Öffnungszeiten der Schulbücherei abhängig", erklärt Ebeling. "Die Zeitung hängt jetzt auch nicht mehr an einem dieser Lesestäbe aus Holz - ohne dieses Ding kann man die Zeitung einfach besser mit mehreren Leuten lesen."
Am neu geschaffenen "Lese-Punkt" stehen nun bequeme Sofas und Sessel, auf dem Tisch in der Mitte liegt eine schon recht zerlesene Neue Westfälische - ein gutes Zeichen. Jannis Eikmeier, Franziska Braun, Miriam Eurich, allesamt Schüler der Klasse 9b, haben gerade Pause und widmen sich der Zeitungslektüre. "Mich interessiert vor allem der Lokalteil", sagt der 15-jährige Jannis, blättert ein wenig herum und fügt nach kurzer Überlegung an: "Und dieser Comic, dieser ,Hägar der Schreckliche?!"
Seine um ein Jahr jüngeren Mitschülerinnen Franziska und Miriam können sich vor allem "für Sport und News aller Art" erwärmen, wie sie zu Protokoll geben. Viele ihrer Kolleginnen und Kollegen, so Gisela Ebeling, "werfen natürlich auch den ein oder anderen Blick" in die gesponserte Zeitung auf dem Tisch am Lese-Punkt. Was für Kinder gut ist, kann für Erwachsene ja nicht schlecht sein.
Am Ende erzählt Sven Kampeter dann doch noch ein bisschen: "Die Realschule Bünde-Nord habe ich mir als Lesepate damals ausgesucht, weil wir über das Rote Kreuz schon seit 20 Jahren freundschaftlich verbunden sind - die Schule zeigt sehr viel ehrenamtliches Engagement", sagt der Bünder. Da habe er halt mal etwas zurückgeben wollen. "In manchen Haushalten gibt es ja schon gar keine Zeitung mehr - ich finde das aber sehr wichtig."
(NW, vom 3.6.16 / BRO)