Hurra, wir fahren nach Berlin!
Geht man dieser Tage durch unser Foyer, fallen die mit Fotos gestalteten Plakate sofort auf. Sie zeigen viele Momentaufnahmen, die während der 10er Klassenfahrten entstanden sind.
Denn nach längerer Coronazwangspause gingen 76 Schülerinnen und Schüler der Realschule Bünde-Nord mit ihren KlassenlehrerInnen Anfang Oktober endlich wieder auf Klassenfahrt – Ihr Ziel: die Hauptstadt.
Vielfältige Entbehrungen während Lockdown und Distanzunterricht mussten Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Monaten hinnehmen. Umso größer war die Vorfreude auf die gemeinsame Klassenfahrt unter dem Motto „Berlin gemeinsam erleben“. Passend zum Reisetermin zeigte sich das herbstliche Wetter in der ersten Oktoberwoche von seiner besten Seite und auch das sorgsam zusammengestellte Programm konnte sich sehen lassen. Die Voraussetzungen für die Abschlussfahrt der 10. Klassen waren damit optimal.
Zum Punkt „Berlin-West: modern, stylish, luxuriös, weltberühmt“ unternahmen die Schülerinnen und Schüler zunächst einen Spaziergang durch den Stadtteil Charlottenburg, der mit seinen eleganten Vorkriegsbauten und Luxusboutiquen einen exklusiven Ruf genießt und damals wie heute ein internationales Publikum anzieht. Entlang des Kurfürstendamms ging es zum Savingnyplatz, zum Bahnhof Zoo, dem Bikinihaus und dem zoologischen Garten. Ein Besuch des weltberühmten Kaufhauses KaDeWe und die Besichtigung der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche (erbaut 1891-1895) durften natürlich nicht fehlen.
Auf den Spuren der ehemaligen DDR wurde den Jugendlichen das Thema „Berlin – die geteilte Stadt“ anschaulich vor Augen geführt. Mit der U-Bahn ging es zum Checkpoint Charlie - dem wohl bekanntesten Grenzübergang zwischen Ost und West - und zum Mauermuseum. Die Führung eines Zeitzeugen, der u. a. von spektakulären Fluchtversuchen und der Versorgung der Berliner Bevölkerung per Luftbrücke erzählen konnte, ließ selbst die „coolsten“ der Jugendlichen nicht kalt. „Die Geschichte von Berlin ist einzigartig und beeindruckend“, urteilte ein Schüler aus der 10a und traf mit seiner Aussage wohl die Meinung der meisten seiner Jahrgangskollegen. Nach weiteren Erkundungen von Sehenswürdigkeiten und bekannten Plätzen, dem Museum für Film und Fernsehen sowie dem Kolkhoff Tower mit dem schnellsten Aufzug Europas erlebten die Schülerinnen und Schüler beim Theaterstück „Dein Held – Deine Geschichte“ im Improvisationstheater PATERNOSTER einen Abend voller Spannung, unerwarteter Wendungen und jede Menge Spaß.
Der dritte Teil der Reise mit dem Titel „Berlin – die Hauptstadt: politisch, demokratisch“ führte die Jugendlichen durch das Zentrum der Macht: Bundeskanzleramt, Reichstag, Gedenkstätte für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma sowie der Holocaustgedenkstätte Deutschlands. Der Gang durch das Brandenburger Tor, welches einst ein Mahnmal der Teilung war und heute als Symbol für eben diese Teilung gilt, „…wird allen für die Zukunft in Erinnerung bleiben“, so die Einschätzung einer Schülerin im Nachgang zu dieser Klassenfahrt. Aber auch das Fotoshooting auf dem Pariser Platz, einem der schönsten Plätze Berlins, der Besuch des Gendarmenmarktes mit seinen beeindruckenden Domen und Konzerthäusern oder die lebensgroßen Wachsfiguren bekannter Persönlichkeiten im Museum Madame Tussauds waren Highlights einer Klassenfahrt, die so schnell nicht in Vergessenheit geraten wird.
Dafür sorgt unter anderem das Abschlussprojekt zur Berlin-Reise, das die Jugendlichen aufwändig und ideenreich in Form von Plakaten mit zahlreichen Erinnerungsbildern und persönlichen Schilderungen anlässlich des Methodentages der Schule angefertigt haben.
Eine gleichsam lehr- und abwechslungsreiche Reise mit viel Spaß und jeder Menge neuer Eindrücke hinterließ vor allem bei den Lehrkräften die Hoffnung: Wie schön wäre es, wenn auch die künftige Abschlussklasse in diesen Genuss kommen könnte. Man wird sehen.
(Fotos: BRO/Text: KAH/Gestaltung: MUL))