Auf den Spuren Erich Maria Remarques
Eine Auseinandersetzung mit dem Thema Frieden leistete die Klasse 9b in besonderer Weise. Sie las im Deutschunterricht den Roman "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque und fuhr ergänzend dazu ins Remarque-Museum nach Osnabrück.
Der folgende Bericht informiert über den gelungenen Unterrichtsgang:
Am Mittwoch, den 16.03.2022, machten wir - die Klasse 9b - uns auf den Weg nach Osnabrück, um dort das Erich Maria Remarque-Friedenszentrum zu besuchen. Erich Maria Remarque, dessen Geburtsort in Osnabrück liegt, ist ein weltweit bekannter Schriftsteller. Er lebte von 1898 bis 1970 und wurde vor allem durch berühmte Werke wie „Im Westen nichts Neues“, die Kriege auf ihre Realität und Grausamkeit hin widerspiegeln und zum Frieden aufrufen, einem großen Publikum bekannt.
Nachdem wir im Fach Deutsch den besagten Roman im Unterricht behandelt hatten, beschlossen wir, der Ausstellung einen Besuch abzustatten. Wir trafen uns um 8.00 Uhr am Bünder Hauptbahnhof, um von dort aus zusammen mit unserem Klassenlehrer Heiner Benken und Herrn Foppe in die Osnabrücker Altstadt zu fahren. Nach einem kurzen Besuch des Rathauses der Stadt Osnabrück und des Verhandlungsraums des Wesfälischen Friedens, in dem der Dreißigjährige Krieg
beendet wurde, ging es zur Führung ins Friedenszentrum. Man kann dort ohne Anmeldung oder Eintrittsgeld einfach so hinkommen. Herr Hans Peterse vermittelte uns viele interessante Fakten über das Leben und Werk von Remarque und sein Denken.
Es fing damit an, dass er uns erzählte, dass Remarque in ziemlich ärmlichen Verhältnissen aufwuchs und in die Domschule Osnabrück zur Schule ging. Nachdem er als Soldat im Ersten Weltkrieg gekämpft hatte und schwer verwundet worden war, setzte er seine Ausbildung zum Volksschullehrer fort, welche er vor seinem Einzug zur Armee gestartet hatte. Als er jedoch merkte, dass dieser Beruf nichts für ihn ist, wechselte er das Fach und wurde Schriftsteller. Remarque hatte aber auch schon während seines Einsatzes im Ersten Weltkrieg mit dem Schreiben begonnen, um seine traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten.
Durch seine Bücher wurde Remarque sehr reich und so konnte er sich in der Schweiz - genauer gesagt am Lago Maggiore - eine große Villa zulegen. Nachdem jedoch viele Kopien seiner pazifisaschen Werke durch die Nazis verbrannt und zerstört wurden und diese ihm auch noch die deutsche Staatsbürgerschft entzogen hatten, emigrierte Remarque mit Beginn des Zweiten Weltkriegs in die USA, da er nicht wusste, wie sicher die Schweiz bleiben würde. Nach dem Krieg lebte er mit einer US-Staatsbürgerschaft abwechselnd in seiner Schweizer Villa und in den USA. 1945, als viele deutsche Städte, auch Osnabrück, in Schutt und Asche lagen, und Remarque über den Krieg sprechen und ihn aufarbeiten wollte, begrüßten manche Deutsche das nicht so, aber im Ausland blieb Remarque in den ersten Jahren nach dem Krieg immer äußerst beliebt. Unserer Klasse wurden Remarques Entwürfe für Bücher gezeigt und wir konnten den originalen Schreibtisch, auf dem er seine Romane geschrieben hat, sowie seine Totenmaske in Augenschein nehmen. Danach machten wir uns in Richtung Osnabrücker Dom auf und uns wurde in einem kleinen Rundgang noch das Carolinum, das älteste Gymnasium Osnabrücks und (angeblich) Deutschlands gezeigt, wo Remarque seine Lehrerausbildung absolviert hat. Außerdem waren wir an der Domschule, dem Ort, an dem Remarque zur Schule gegangen ist.
Im Anschluss hat sich die Klasse in Gruppen für ein paar Stunden in Osnabrück aufgehalten und dies bei äußerst gutem Wetter und guter Stimmung. Um 14.15 Uhr waren wir wieder pünktlich zurück in Bünde und ein äußerst lehrreicher und amüsanter Tag war abgeschlossen.
Leon Brant, Heiner Benken (KL 9b)
(Fotos und Bericht: BEN / Gestaltung: MUL)