Unterricht zwischen 32.000 Kreuzen: Fahrt zur deutschen Kriegsgräberstätte Ysselsteyn in den Niederlanden.
"Geschichte, die man im Klassenraum so nicht erleben kann"
Eine Schülergruppe der Realschule Bünde-Nord ist jüngst zur deutschen Kriegsgräberstätte Ysselsteyn in die Niederlande gefahren. Sie waren damit einer Einladung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) gefolgt. Mitgefahren sind die Klasse 9c und andere Schülerinnen und Schüler, die bei der Sammlung für den VDK im Jahre 2017 besonders erfolgreich gewesen waren. Begleitet wurden sie durch die Lehrkräfte Thorsten Kröger (Verantwortlich für die Zusammenarbeit mit dem VDK) und Dr. Stefanie Guntenhöner.
Die Jungen und Mädchen des neunten und zehnten Jahrgangs sammelten 3.997,04 Euro. Die Klasse 9c trug mit durchschnittlich 40,17 Euro pro Schüler als erfolgreichste Klasse zur Sammlung bei. Lehrer Thorsten Kröger sagt: "Es ist immer wieder beeindruckend, zu sehen, wie sich die jungen Menschen angesichts der erschlagenden Menge an Kreuzen verhalten. Die Fragen und die Gespräche, die dann entstehen, sind gelebte Geschichte, die man im Klassenraum so nicht erleben kann." Nach dem Besuch der Kriegsgräberstätte hatten die Schüler Gelegenheit, Venray kennenzulernen. Eine Verkäuferin am Käsestand auf dem Markt sagte: "Wer in Ysselsteyn war, will das nie wieder."
In Ysselsteyn haben alle deutschen Soldaten und Zivilisten, die in den beiden Weltkriegen in den Niederlanden ums Leben kamen, eine letzte Ruhestätte gefunden. Auf einem 30 Hektar großen Gelände sind etwa 31.598 Menschen beerdigt.
Jedes Jahr werden weitere Tote umgebettet. Der VDK unterhält die Kriegsgräberstätte und die angegliederte Jugendbegegnungsstätte. Hier finden Workcamps, internationale Jugendbegegnungen und andere friedenspädagogischen Aktivitäten statt.
(Text: NW, 20.6.18 / KRT)