Freundschaft kennt kein Alter. Feierstunde im Jacobihaus: Patenschülerinnen und -schüler der Senioren verabschiedet
Ein Jahr lang haben zehn Jugendliche der Abschlussklasse wöchentlich Senioren im Jacobihaus besucht - und das ehrenamtlich. Im Rahmen einer Feierstunde beendeten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den Senioren das Projekt »Soziales Lernen«.
An dem Projekt, welches von Lehrerin Gisela Ebeling geleitet wird, waren folgende Schülerinnen und Schüler beteiligt: Ben Micha Czerwonka, Jan Patrick Harre, Anna-Lena Gleich, Vanessa Hellmann, Florian Eckschmidt, Raphaela Töpfer, Simon Heuer, Diana Rapp, Jasmin Moschner und Ann-Kathrin Krenz.
Es handelt sich dabei um einen einjährigen, einmal wöchentlich stattfindenden, ehrenamtlichen Besuchsdienst der Schülerinnen und Schüler der zehnten Jahrgangsstufe der Realschule. Mittlerweile hat das Projekt eine mehr als 20-jährige Tradition.
Zum Aufgabengebiet gehören unter anderem Gespräche, die Begleitung bei Spaziergängen oder Einkäufen, das Vorlesen von Geschichten und diverse Hilfen bei der Alltagsbewältigung. Die Koordination des Projektes im Jacobi-Haus obliegt der Sozialarbeiterin Monika Höke-Jung in Zusammenarbeit mit dem Leitungsteam der Grünen Damen, bestehend aus Elisabeth Beckmann, Helma Herrling und Marlies Wehmann.
»Jeder Schüler besuchte regelmäßig einmal die Woche für etwa eine Stunde eine Bewohnerin oder einen Bewohner. Sehr beachtenswert ist die Zuverlässigkeit der jungen Leute«, betont Monika Höke-Jung.
Die Jungen und Mädchen strebten dabei vor allem den Erwerb bestimmter Kompetenzen an. Zum Beispiel Verantwortung übernehmen, das Verständnis für Schwache intensivieren, sich in eigener Befindlichkeit zurücknehmen, seine Grenzen erkennen, Selbsteinschätzung üben, Konfliktlösungen finden und vorhandene Fähigkeiten erweitern.
Die Schülerpatenschaften sind für alle Beteiligten eine Bereicherung und werden von den Bewohnerinnen und Bewohnern des Altenzentrums gerne angenommen. »Das Projekt fördert soziales Verantwortungsbewusstsein der jungen Generation und gegenseitiges Verständnis von Jung und Alt. Es sind Freundschaften zwischen den Senioren und Schülern entstanden«, so Höke-Jung. Die Realschule Bünde-Nord, vertreten durch die projektverantwortliche Lehrerin Gisela Ebeling, leiste bei der Förderung ehrenamtlichen Engagements ihrer Schülerinnen und Schüler »vorbildliche Arbeit«. Florian Eckschmidt verteilte noch kostenlos Abschlusszeitungen an die Senioren, "damit sie uns anhand der darin befindlichen Bilder noch gut in Erinerung behalten".
Der 2.Konrektor Guido Broziewski Blomenkamp lobte die Schülergruppe ausdrücklich für ihr „Durchhaltevermögen trotz ZP10 und vieler weiterer Abschlussprüfungen immer am Ball geblieben zu sein“.
Als Anerkennung für ihren Einsatz erhielten die Jugendlichen am vergangenen Montag, im Rahmen einer Feierstunde, eine Urkunde über ihre ehrenamtliche Tätigkeit, die dem Zeugnis beigefügt wird und als Anlage bei Bewerbungen einen positiven Eindruck vermitteln soll. Außerdem haben die Senioren mit ihren Patenschülern kleine Geschenke ausgetauscht. Nicht wenigen Schülerinnen und Schülern gab das Projekt in der Vergangenheit Anregungen für die eigene Berufswahl, für Praktikumseinsätze oder ein Berufsfindungsjahr. Das Seniorenheim, vertreten durch Hausleiter Bernd Hainke, sei über das Engagement der Jungen und Mädchen und der Grünen Damen sehr erfreut. Sein besonderer Dank gelte den Grünen Damen, die die Zehntklässler in der Praxis vor Ort angeleitet und begleitet haben.
»Nach den Sommerferien werden neue Jugendliche des Abschlussjahrgangs diesen Besuchsdienst ausführen. Wir freuen uns sehr, dass die Schülerinnen und Schüler sich bereits in diesem jungen Alter freiwillig ehrenamtlich engagieren«, sagt Monika Höke-Jung.
(WB: Daniela Blase / BRO)