Rosen zum Abschied - Brücke zwischen Jung und Alt
Jacobi-Haus: Neun Schülerinnen haben ein Jahr lang Bewohner im Altenzentrum jede Woche besucht. Jetzt wurde das erfolgreiche Jahr zum Abschluss gebracht. Das Projekt gibt es nun bereits schon seit 27 Jahren.
In diesem Jahr haben folgende Schülerinnen das Projekt erfolgreich abgeschlossen: Emily Aberle, Anastasia Braun, Selina Esau, Jennifer Koch, Greta Niederfranke, Zoe-Sofie Oestreich, Lea Sophi Scharnagl, Jasmin Tiemann und Larina Wetzel.
Die Schüler der zehnten Klassen der Realschule Bünde-Nord steuern langsam aber sicher auf die Ferien und damit auf ihren Schulabschluss zu. Für einige von ihnen gab es bereits jetzt etwas zu feiern. Neun Schülerinnen engagierten sich ein Jahr lang ehrenamtlich als Schülerpaten im Jacobi-Haus und durften das jetzt mit Kaffee und Kuchen feiern. Jede Schülerin hat im September einen Hausbewohner zugeteilt bekommen und diesen fast ein Jahr lang jede Woche für etwa eine Stunde besucht. Das Aufgabengebiet war vielfältig: Sie konnten zusammen Spiele spielen, spazieren oder einkaufen gehen und Gespräche führen. Ziel des Projektes: Soziales Verantwortungsbewusstsein der jungen Generation zu fördern und ein gegenseitiges Verständnis von Jung und Alt zu vermitteln.
Gisela Ebeling, Lehrerin der Realschule Bünde-Nord, betreut das Projekt schon seit Jahren. Vor den Ferien gehe sie schon durch die neunten Klassen, um Freiwillige zu suchen. „Ich stelle ihnen dann das Projekt vor und was man mit den Leuten alles unternehmen kann. Ganz wichtig ist es auch, dass die Schüler sehr zuverlässig sind und Durchhaltevermögen beweisen müssen. Sie werden für ein Jahr eine Bezugsperson für einen der Bewohner sein, da ist es schlecht, wenn man sich nicht an vereinbarte Zeiten hält“, sagt die Lehrerin. Auch das Ableben sei ein wichtiger Aspekt, über den sie im Vorfeld mit den Schülern reden muss. Es sei nämlich schon vorgekommen, dass ein Hausbewohner während der Zeit verstorben sei. „Sie müssen wissen, was das Alter bedeutet und dass das leider auch vorkommen kann. Damit müssen sie dann umgehen“, so Ebeling.
Als Anerkennung für ihren Einsatz erhalten sie zusätzlich zu ihrem Abschlusszeugnis eine Urkunde, die als Anlage bei Bewerbungen einen positiven Eindruck vermittelt. „Sie werden bei der Zeugnisvergabe auch noch einmal auf die Bühne geholt und besonders geehrt, denn das hat ihre besondere Leistung verdient“, findet auch Schulleiter Guido Broziewski Blomenkamp. Sie rechnen auch im nächsten Jahr wieder mit zahlreichen Teilnehmern.
Oft hätten sie mehr Schüler als Bewohner, die mitmachen wollen. Manche müsse man erst wieder überzeugen, weil sie nicht wissen, ob sie mit der Jugend überhaupt noch richtig sprechen können. „Einige haben mich aber schon gefragt, ob ihr Schülerpate im nächsten Jahr wiederkommen kann. Dann sind hoffentlich auch wieder ein paar Jungs dabei“, sagt Monika Höke-Jung vom Sozialdienst.
(Text NW / Fotos BRO)