Unsere Bäume in den Wäldern sehen gesund aus. Aber das täuscht häufig! Abgase aus Industrie und Verkehr und Schadeinwirkungen durch Verbrennungen fossiler Brennstoffe setzen unserem Wald weiterhin zu. Immer noch sind ca. 24% unserer Buchen stark, ca. 49% schwach geschädigt und nur ca. 27% sind gesund und weisen eine gute Krone aus.
Der 8er Wahlpflicht-Biologie Kurs (24 Schülerinnen und Schüler) führte eine Fachexkursion ins Biologiezentrum Bustedt (BZB) durch und untersuchte dort Hinweise des Einflusses "sauren Regens". Holger Stoppkotte vom BZB führte den Kurs vor Ort in der alten Wehrburg sowie in einem Buchenwaldstück durch. Biologielehrer und Schulleiter Guido Broziewski Blomenkamp begleitete den Kurs.
Nach einer Theoriephase (Definition von Wald / typische Waldbewohner / Waldschadensbericht 2015 / Wie entsteht saurer Regen?) in der alten Wehrburg, gings raus in die Natur. Jede Gruppe erhielt einen Untersuchungsbogen und musste verschiedene Experimente durchführen, um Hinweise auf "sauren Regen" zu finden.
Der Boden spielte dabei eine große Rolle. Im Querschnitt erkennt man die verschiedenen Horizonte des Bodens: A - Humushorizont, B - Verwitterungshorizont (z.B. Lehm) , C - Untergrund (z.B. Ton). In den verschiedenen Horizonten wurde der ph-Wert ermittelt.
Salzsäure reagiert auf Kalk - es schäumt.
Der Lehmboden reagierte nicht auf Salzsäure. Ein Hinweis auf fehlenden Kalk.
Mithilfe von Ammoniumhydroxidlösung wurde die Humusart bestimmt. Sie konnte als mild bis sauer eingestuft werden.
Mit Wasser wurde eine Probe mit Lehm im Reagenzglas angesetzt, um auch dort den ph-Wert mithilfe von Teststäbchen zu messen.
Erstaunlich war, dass der Lehmboden stark versauert war - ph Wert von ca. 4,5. Eine Fingerprobe führte zur Bestimmung der Bodenart in dem Buchenwaldstück.
Die "Kronenverlichtung" ist eine Folge des sauren Regens:
Der Regen läuft am Baumstamm ab und spült die obere Falllaubschicht beiseite:
Durch das Auswaschen von Metallionen durch den sauren Regen werden die Wurzeln geschädigt und die Bäume nehmen schlechter Wasser auf. Sie reagieren dann häufig mit sogannnten "Angsttrieben" im unteren Stammsegment. Dies ist ein sicheres Zeichen dafür, dass der Baum schon geschädigt ist:
Ebenfalls bilden sich dann Sauergräser im Bereich der Stammes:
Zum Abschluss wurden noch Tiere der Laubstreu gesammelt und bestimmt.
Eine tolle Exkursion bei bestem Wetter. Die Nachbereitung erfolgt im Biologieunterricht in der Schule.
(BRO)