"Backen und Helfen" - SV spendet für das Kinder- und Jugendhospiz Bethel
Wenn Schüler*innen aller Klassen sechzig Kuchen backen, die vom SV Team in sechzehn Pausen verkauft werden, kann sich das Ergebnis sehen lassen. Auch im Lehrerkollegium wurden die Gebäckteile gerne verzehrt und dadurch kamen weitere Gelder hinzu. Schulleiter Broziewski Blomenkamp rundete am Ende die Summe glatt auf. In der letzten Woche überreichte dann Schülersprecher Leon Brant und sein SV Team Herrn Böske, einem Mitarbeiter vom Kinder- und Jugendhospiz Bethel, einen Spendenscheck in Höhe von 700 Euro.
Im Rahmen der Unterrichtseinheit „Auch der Tod gehört zum Leben“ im Praktischen Philosophie Unterricht entstand die Idee zu dieser Spendenaktion. Lehrerin Elke Schoenfelder und ihre Schüler*innen setzen sich in diesem Zusammenhang mit der Hospizbewegung auseinander. Schnell war der Wunsch entstanden, durch praktisches Tun lebensverkürzend erkrankten Kindern zu helfen. „Mir ging es bei dieser Aktion auch darum, den Schülern zu zeigen, dass es Kinder und Jugendliche gibt, denen es gesundheitlich sehr schlecht geht und daher dringend auf Hilfe angewiesen sind“, sagt Elke Schoenfelder. „So erfahren die Schüler nicht nur theoretisch, sondern auch in der Praxis, was es bedeutet, Empathie für andere Menschen zu empfinden.“
Anhand des Dokumentarfilms „HEUTE NICHT“ von Jim Rakete anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Kinder- und Jugendhospizes Bethel erfahren die Schüler*innen auf sehr eindrucksvolle Art und Weise vom Alltagsleben im Hospiz. Der Film erzählt fröhliche und zugleich traurige Geschichten von Kindern, die in Bethel von ihren Eltern und Geschwistern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über einen längeren Zeitraum begleitet werden.
„Beeindruckend waren vor allem die individuellen Schicksale der Kinder und ihrer Angehörigen“, betonte Schülersprecher Leon Brant (10b) in einer anschließenden Gesprächsrunde. „Ich fand interessant, wie sich die Mitarbeiter rund um die Uhr für die todkranken Kinder einsetzen und ihren Tag positiv beeinflussen“, meint Lina Clausing (10a). Sichtlich beeindruckt äußerte Abbas El-Chaabi (10b): „Anhand des Films konnte ich spüren, wie glücklich diese Kinder im Hospiz sind.
Die Äußerungen der 13-jährigen Bercem, die jeden Tag so lebt, als wäre es ihr letzter und ihre fröhliche hoffnungsvolle Art gehen unter die Haut. Das Mädchen Bercem werde ich mein Leben lang nicht vergessen.“ „Ich bin dankbar dafür, dass ich diesen Film gesehen habe. Er hat mir gezeigt, dass diese Kinder eine ganz andere Denkweise haben als wir. Sie freuen sich über die kleinsten Dinge, über Selbstverständlichkeiten und sind einfach dankbar. Ich finde es besonders berührend, dass in der Eingangshalle des Kinderhospizes eine Kerze angezündet wird, wenn ein Kind verstorben ist“, so Joline Seibel (10b).
Herr Böske bedankte sich bei den sichtlich beeindruckten Schülerinnen und Schülern und wies daraufhin, wie wichtig solche Aktionen für das Bestehen des Hospizes sind. „Unsere Hauptaufgabe sehen wir darin, Eltern und Kindern ein Gefühl von Entlastung und Befreiung zu geben. Kinder kommen nicht zu uns, um zu sterben, sondern um ein Stück Normalität zurückzuerlangen“.
Anders als ein Hospiz für Erwachsene sei das Kinder- und Jugendhospiz Bethel nicht nur ein Ort der letzten Lebensphase. „Die Mehrzahl der Kinder und Jugendlichen mit lebensverkürzenden Erkrankungen kommen gemeinsam mit ihren Familien hierher, um zwischendurch Atem zu holen und neue Kräfte zu sammeln. Auf diese Weise werden die Angehörigen für einige Wochen im Jahr entlastet“, erklärte Böske am Ende der Veranstaltung.
(Text: SCH / Bilder: BRO)